Fell Pony

Fell Ponies zeigen Charakteristika, wie sie typisch sind für das Erscheinungsbild aller Berglandponies. Ihre Heimat sind die stark hügeligen, kargen Flächen der Cumbria/ England, die von den Einheimischen "Fells" genannt werden und auf denen noch heute einige Herden halb wild leben. Das raue Klima dieses Lebensraums prägte sie und gab ihnen ihre unverkennbaren Eigenschaften: Fell Ponies sind robust, wendig und voller Energie, trittsicher und ausdauernd und zeigen dabei ein sanftes und duldsames Temperament. Sie sind durchaus lebhaft und aufmerksam und hervorragend geeignet für Reiter, die Vielseitigkeit von ihren Pferden fordern.

In der Abstammung wird angenommen, dass während der römischen Besatzung auch Hilfstruppen aus anderen Ländern beim Bau des Hadrian Walles beteiligt waren und Kriegspferde sowie Hengste fremder Rassen einführten, wovon viele vermutlich einen Einfluss auf die einheimischen Pferde- und Ponyrassen hatten. Vermutlich prägte die Kreuzung aus französischen, friesischen, deutschen, polnischen und spanischen Pferderassen mit dem Celtic pony viele der britischen Ponyrassen.

Die Eigenschaften des Fells und die in Größe und Gewicht nicht unerheblichen Unterschiede führten zu ihren vielseitigen Einsatzgebieten. Sie dienten dem Farmer, als Packpony, zum Schafe hüten, auf der Jagd. Im Bergbau wurden sie mit bis zu 110 kg Blei bepackt und zogen in Gruppen von 15 bis 20 Pferden der Leitstute und einem Reiter folgend an die Küsten. Mit zunehmendem Einsatz von Maschinen sank die Nachfrage nach Arbeitspferden und die Population drohte zusammenzubrechen. Zwischen den beiden Weltkriegen gab es nur noch fünf Hengste. Glücklicherweise haben es aber einige wenige Idealisten geschafft, mit strenger Zuchtführung die Rasse zu erhalten und ihre Eignung zum Reiten und Fahren herauszustellen, so dass dem Fell Pony der Wandel vom Arbeits- zum Freizeitpferd gelang.

Nicht nur im Norden Englands, auch auf dem europäischen Festland und in den USA erfreuen sich die Fell Ponies zunehmender Beliebtheit, so dass die Rasse zur Zeit eine gesicherte Zuchtgröße von knapp 6000 registrierten Tieren weltweit aufweist. Man findet sie heute in fast allen Sparten der Reiterei: als Freizeitpferd, in der Dressur, beim Distanzreiten, vor dem Ein- oder Mehrspänner oder bei der Arbeit mit Behinderten. Sie ähneln mit ihrem schwarzen oder dunkelbraunen Fell den Friesen, von dem sie die Knieaktion erbten.