Mangalarga Marchador

    Die Rasse Mangalarga Marchador hat ihren Ursprung in Brasilien, im Bundesstaat Minas Gerais.
    João Francisco Junqueira züchtete auf der Basis portugiesischer Pferde der Rasse Altér, die Anfang des 18. Jahrhunderts durch Einwanderer ins Land gebracht wurden, mit einheimischen Stuten und Pferden der Rasse Berber ein Pferd, das besonders trittsicher, menschenbezogen und weich im Gang sein sollte, den Mangalarga Marchador.
    Der Mangalarga Marchador beherrscht neben den Gangarten Schritt und Galopp eine weitere Gangart, die in der Regel den Trab ersetzt, die Marcha.
    Dieser, für die Rasse charakteristische Gang (daher auch „Marchador“) lässt sich unterteilen in die Marcha Batida, einen zum Trab hin verschobenen Gang und die Marcha Picada, einen Viertakt, der auch leicht zum Paß verschoben sein darf.

    Beide Marcha-Varianten zeigen die gleiche Fußfolge, nämlich jeweils wechselnde diagonale und laterale Zweibeinfußungen, die immer unterbrochen sein sollen von Dreibeinfußungen.
    Während in der Marcha Picada die Lateralphase deutlich zu sehen ist, wirkt die Marcha Batida trabähnlich. Die Lateralphase ist hier u.U. nur kurz.
    Bei beiden Varianten fehlt die Schwebephase des Trabs.
    Ein typischer Marchador zeichnet sich durch große Ausdauer bei mittlerem Tempo, durch Regelmäßigkeit des Ganges, viel Raumgriff und eine flache Aktion in der Vorhand aus. Spektakuläre Gänge und die tölttypische Einbeinstütze sind nicht erwünscht.
    Neben reinen Passgängern werden auch Marchadores die ausschließlich traben in Brasilien von der Zucht ausgeschlossen.

    Marchadores begeistern aufgrund ihres Charakters als familienfreundliche Freizeitpferde ihre Reiter bei Geländeritten, Rallyes, Trail, Wanderritten, beim Reiten als Therapiepferd, beim Bummeln durchs Gelände, und, und….
    Auch ihre angenehme Größe, von 1,42m bis 1,55m (im Durchschnitt 1,50m) macht sie zu Pferden für die ganze Familie.

    Dabei sind sie vom Erscheinungsbild sehr ansprechend und edel. Besonders augenfällig sind oft die langen, mit der Spitze nach innen geneigten Ohren.

    Marchadores gibt es in allen Farben, wobei in Brasilien Schimmel prozentual überwiegen. Falben und Braune sind weniger häufig und eher selten sind Füchse und Rappen.
    Auch gescheckte Mangalarga Marchadores gibt es.

    In Europa leben ca. 400 dieser schönen „Exoten“, der größte Teil von ihnen in Deutschland. Seit sie 1987 zum ersten Mal auf der Equitana präsentiert wurden, reißt das Interesse an ihnen nicht mehr ab und nicht umsonst werden sie auch als „o cavalo sem fronteiras“ – das Pferd ohne Grenzen bezeichnet!