Peruanischer Paso

Exterieur:
Die Pasos sind kleine (Stockmaß zwischen 1,40m und 1,52m), dralle Pferde mit viel Eleganz, einem ausdrucksvollen, mittelgroßem Kopf, welcher gerade oder ganz leicht geramst ist. Der Hals ist hoch aufgerichtet und kräftig, die Schultern lang und schräg, der Widerrist wenig ausgeprägt. Die Brust sollte tief, aber nicht extrem breit, der Rücken kurz, stabil und tragfähig sein. Die Kruppe ist dabei rund, leicht abfallend und sehr muskulös.
Die Beine der Pasos sind fein aber stabil und mit ausreichend großen Gelenken, die Hufe klein und hart. Sie haben eine eifrige, ausdauernde Aktion, in den Grund- sowie in den Spezialgangarten, sind sehr trittsicher und wendig. Außer Schecken sind alle Farben vertreten.

Geschichte:
Die beiden Rassen Paso Peruano und Paso Fino unterscheiden sich nur unwesentlich und haben auch eine gemeinsame Wurzel. Beide Rassen gehen auf iberische Pferde aus der Anfangsperiode der Conquista zurück, die ziemlich rein erhalten und auch weiterhin auf ihre ursprünglichen Eigenschaften (Rittigkeit, Tölt) hin selektiert werden. Unterschiedlich sind die Zuchtgebiete der beiden Pasos. Der Fino wird in der Dominikanischen Republik, in Puerto Rico und in Kolumbien gezogen, der Peruano dagegen stammt aus Peru.
Die auf Schauen bewerteten Gänge sind der Paso Fino (Tölt im Schritttempo), der Paso Corto (Tölt im Trabtempo) und der Paso Largo (schneller Tölt).

Vor dem 17. Jh. konnten viele Pferde natürlich tölten. Trabende Pferde waren dagegen die Ausnahme und diese sogenannten "Knochenschüttler" dienten allenfalls als Packpferde, denn gereist wurde hauptsächlich zu Pferde. Selbst Ritter, die trabende Pferde für die Schlacht brauchten, hatten Tölter dabei, die sie während des Weiterzugs ritten, während der Traber hinterherlief.
Nach dem 17.Jh. stieg die Zahl der trabenden Pferde, Straßen wurden gebaut und immer mehr Kutschen kamen in den Verkehr, vor denen sich Traber als vorteilhafter erwiesen. Selbst bei der Rinderarbeit und bei Rennen waren die Tölter überlegen und die Zucht wendete sich vom Tölter ab. Im 17. Jh. vollzog sich einer der ungewöhnlichsten Transformationen in der Pferdezucht - vom Tölter zum Traber.
Die Peruaner blieben jedoch bei der Zucht ihrer töltenden Pferde. Der Paso Peruano stammt von spanischen Pferden, die mit den Eroberern kamen. Dazu gehörten der berber, Friese, Spanish Jennet und Andalusier. Jahrhundertlang wurde keine weitere Rasse eingekreuzt und heute ist der Paso Peruano die einzige Rasse weltweit, die den Tölt stets weitervererbte. Die Pferde gehen zu 100% Tölt. Gegenwärtig erfreuen sich die Pferde wachsender Beliebtheit. Dank seines einzigartigen Tölts ist Paso Peruano eines der feinsten Reit- und Showpferde, auch wegen seines Stolzes und der Energie, die er zeigt - so als würde er ständig vorgeführt werden.

Der Peruaner zeigt den sogenannten "Termino". Das ist die fließende Bewegung der Vorderbeine, die nach außen rollend nach vorne greifen, ähnlich der Armbewegung eines Schwimmers. Diese Veranlagung ist schön anzusehen, angeboren und bequem zu sitzen. Der Tölt der peruanischen Pasos kann langsam wie Schritt oder schnell wie ein flotter Trab sein. Beide Veranlagungen sind natürlich und nicht durch spezielles Training erzeugt.
Peruanische Pferde treten in allen Grundfarben auf. Da die Rasse auf den Berber zurück geht, zeigen sich oft the hübsche Schattierungen und Töne. Von Größe und Gewicht ähnelt es sehr dem Araber oder Morgan Horse.