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Reiten ohne zu schwitzen, zu durchnässen oder
zu frieren - wer möchte das nicht. Nur wer sich wohl fühlt,
kann den wohlverdienten Urlaub hoch zu Pferd auch richtig genießen.
Ein paar In Kürzes für das richtige Schuhwerk und die zweckmäßige
aber dennoch nicht zu schwergewichtige Reitbekleidung geben wir
Ihnen hier mit auf den Weg.
Vorweg soll gesagt sein, dass ein Anfänger
noch nicht das "perfekte" Outfit benötigt, muss er
doch erst einmal schauen, für welche Disziplin des Reitens
er sich nach Erlangung erster Kenntnisse entscheidet. Deshalb: Ein
luftdurchlässiges, nicht zu weites T-Shirt, Polohemd oder Sweatshirt
zusammen mit einer Reithose mit Knielederbesatz, einer Reitkappe
und Schuhe wie unten beschrieben reichen aus.
Handschuhe sind kein Muss, können jedoch das Durchrutschen
der Zügel und das Wundreiben an den Fingern verhindern. Billigere
sind aus Baumwolle oder Kunstfaser, Teurere gibt es aus Leder.
Ob beim Galopp vor der Kulisse des Monument Valley
oder beim Berggekraxel in Griechenland: Verzichten Sie auf Unterwäsche
aus Baumwolle und investieren Sie in Sportunterwäsche:
- für südliche Länder aus Natur- & Kunstfasermischung
- für kühlere Regionen aus Polypropylen (PP) oder Polyester
(PES). Beide sind sehr leicht, Platz sparend, dehnbar und formbeständig.
Sie nehmen kaum Wasser auf, sondern leiten Schweiß nach außen
und trocknen nach einer Wäsche blitzschnell. PES-Ware ist außerdem
antibakteriell und damit geruchshemmend. In Länder wie z.B.
Island kann lange Unterwäsche von Vorteil sein!
Warme Oberbekleidung schützt Sie auch
in warmen Regionen vor kühlen Nächten. Ein Pullover oder
Oberhemd aus Faserpelz auf Polyesterbasis fühlt sich angenehm
an, ist schnell trocknend und leicht. Dieses so genannte Fleece
wird ebenso als Jacke angeboten und ist in kalten Regionen wie Island,
dem Altaigebirge oder Kanada Gold wert. Achten Sie beim Kauf auf
die Dicke des Materials, die Auskunft über die Kältebeständigkeit
gibt.
Bewährt haben sich mittlerweile auch Trekkingwesten
(reißfest, atmungsaktiv, Wasser abweichend), deren Taschen
zusätzlichen Stauraum bieten und insbesondere Nieren, Schultern
und Rücken schützen. Eine Outdoor-Jacke aus Gore
Tex oder Sympatex findet selbst in zukünftigen Aktivurlauben
seine Bestimmung. Und für den unerwarteten Regen in sonnenverwöhnten
Gebieten dient einer preiswerter, klein zusammenfaltbarer Poncho
aus reißfestem Nylon oder Perlon mit Polyurethanbeschichtung.
Hosen sollten Ihren Bewegungen standhalten
können, reißfest sein, vor Nässe, Wind und Kälte
schützen. Ob die Wahl zugunsten von Baumwollcord, Denim-Jeansstoff
oder Schurwolle mit Beimischungen ausfällt, hängt vom
Reiseziel ab. Bei Stationärprogrammen können Sie ruhig
Ihrer Vorliebe nachgehen, bei Trekkingtouren empfiehlt sich ein
Mikrofasergewebe: klein, leicht, eng gewebt, Wasser abweisend und
wasserdampfdurchlässig. Eine Alternative sind Outdoor-Trekkinghosen
(mit Membrane), die viel Bewegungsfreiheit bietet. Besonders wichtig
bei der Wahl der Hose ist, dass diese keine dicken Innennähte
besitzt, an denen Sie sich allzuleicht wund scheuen könnten.
Reitstiefel erfüllen bei Stationärprogrammen
sicher ihren Zweck, sind aber etwas sperrig im Gepäck. Für
Trekkingtouren empfiehlt es sich auf jeden Fall in Wasser abweisende,
knöchelhohe Reit- oder Trekkingschuhe, mit nicht zu
grobem Profil aber deutlichem Absatz, zu investieren. Ein Paar Minichaps
dazu, handlich und auch weniger schweißfördernd als Reitstiefel,
schützen ausreichend die Waden. Aber Achtung, bei Ritten in
Island sind Gummi(reit)stiefel unabdingbar, da des Öfteren
Flüsse durchquert werden. Zum Wohl der Füße sollte
auch die Sockenwahl überlegt sein: Für warme Regionen
aus Kunstfasergemisch und Polypropylen, denn Sie nehmen wenig Wasser
auf, trocknen schnell und verhindern Verdunstungskälte. Für
kühlere Regionen aus Wolle mit Kunstfaserbeimischung. Dickere
Socken schützen vor Druckstellen.
Der eigenen Sicherheit dient ein Reithelm
mit Dreipunkt-Kinnriemen (nach DIN-Norm). Moderne Helme sind bequem,
sicher und mit einem Luftventilationssystem ausgestattet. Einige
unserer Partner bieten stabile Reithelme leihweise an. Wer trotzdem
auf den Helm verzichtet, sollte zumindest an einen Sonnen- und
Regenschutz denken. Viele Länder haben ihre typische Kopfbedeckung,
die meist auch für Brillenträger bequem ist. Eine Kinnkordel
sorgt vor ungewollten Verlust des Hutes.
In Island werden Pferde seit 800 Jahren in
Reinzucht gezüchtet. Um das Einschleppen kontinentaler Pferdekrankheiten
zu vermeiden wird vorgeschrieben alles, was mit Pferden in Berührung
gekommen ist, vor Abreise zu desinfizieren (am besten Beleg der
Reinigung mitbringen, falls am Zoll kontrolliert wird!).Wenn Sie
sich außerdem noch mit einem zweiten Paar Reitstiefel, z.B.
Gummistiefel (sehr zu empfehlen!) eindecken wollen, sollten Sie
diese vor Ihrer Islandreise kaufen, um sie dann im neuen Zustand
mitzunehmen.
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